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Workshop mit Colin Dunne
Zunächst einmal ist immer wieder erstaunlich, wie unkompliziert Colin ist - sowohl bei der Organisation des Workshops als auch "in echt" während des Workshops. Erschreckend auch sein Gedächtnis für Gesichter: Wenn man einmal in einem seiner Workshops gestanden hat, kann er einem beim nächsten Mal meist sogar noch auf den Kopf zusagen, in welchem das war. Als ich ihn in Frankfurt abholte, meinte er nur: "Dich kenne ich doch …" - und ich wusste nicht wirklich, ob das gute Vorzeichen waren … (Schließlich konnte ich mich auch noch sehr gut erinnern, wie ich mich beim letzten Mal angestellt hatte. OK, KEINER hält einem Vergleich mit ihm stand, das weiß ich wohl, fühle mich aber trotzdem jedes Mal wieder wie ein blutiger Anfänger.)
Die Workshop-Teilnehmer kamen tatsächlich aus ganz Deutschland zusammen (Hannover, Braunschweig, Berlin, Leipzig, Freiburg, München, Saarbrücken, …) - da fühlten wir uns doch glatt ein wenig wie der "Nabel der Welt".
Da die Kurse fast ausgebucht waren, standen in jedem Level knapp 30 Tänzer im Kurs: Es waren sogar ein paar Männer darunter (wenn auch leider nur sehr wenige). Auch die verschiedenen Altersgruppen waren gut gemischt; jede Menge Jugendliche, die aber alle sehr diszipliniert mitgearbeitet haben - was ja leider nicht immer selbstverständlich ist. Vom Level her waren beide Kurse sehr harmonisch, ausgeglichen und gut sortiert - keine Selbstüber- oder -unterschätzungen - selbst im Level I gab es bei Hardshoe keine echten rhythmischen Blindgänger (und davon war sogar Colin begeistert!).
Angefangen hat die Veranstaltung mit einem sogenannten "Meet & Greet" am Freitag Abend, das allerdings weniger zur Beweihräucherung des "Masters himself" dienen, sondern vielmehr selbige auf ein Minimum reduzieren sollte. Mit einer kurzen und humorvollen Ansprache hat er zunächst erklärt, wie er seine Workshops gewöhnlich aufbaut, worauf er besonderen Wert legt und dass wir - falls wir planten, ihn mit offenem Mund sprach- und bewegungslos anzustaunen, dies bitte an diesem Vorabend und nicht an den folgend beiden Tagen während des Trainings tun sollten. Er war auch für Fragen offen, die er ebenso humorvoll beantwortete. Das fing ja schon mal sehr locker an … na ja, von seiner Seite aus … von den Teilnehmern erstarrten die meisten in ehrfürchtigem Staunen und hatten nicht wirklich bohrende Fragen - zumindest haben sie diese nicht formuliert. Dafür mussten wir uns so schwierigen Fragen stellen wie: "Wie kommt es, dass Ihr als Deutsche Irish Dancing betreibt?" Wüsstet Ihr das? Ich glaube, ich ging einmal völlig ahnungslos die Straße lang und - KLATSCH - sprang mich der Virus ganz hinterhältig an … Impfung zwecklos …
Ich habe Colin ja glücklicherweise bereits mehrfach erleben dürfen (und dieses Mal sogar im "Doppel-Whopper" - natürlich waren danach sowohl meine Füße als auch mein Hirn gleichermaßen "matschig"). Und ich bin immer wieder begeistert von seiner völlig unkomplizierten Art und seinem sehr lehrreichen Unterricht. Zunächst einmal ist es ja für einen Iren eher ungewöhnlich, irgendwelche technischen Details oder Rhythmen zu erklären - Colin tut eigentlich nichts anderes, zumindest nicht, nachdem er mehr als nur ordentlich aufgewärmt hat - was ebenfalls ganz sicher nicht von der Irish Dancing Linie herrührt.
Also fangen wir mal mit dem Warm-up an. Hier erkennt man deutlich, dass er sich Grundtechniken aus Ballett und Modern zu eigen gemacht hat. Er startet mit diversen Dehnübungen, die allerdings auch für eher ungelenkige Kandidaten ohne Verknotung irgendwelcher Extremitäten zu bewältigen sind. Weiter geht es mit Bewegungen, die dann schon eher in Richtung Irish Dancing gehen (auf die Ballen und wieder absenken, Cut, Raise u.ä.) - allerdings in bewusst fließenden Bewegungen. Und genau so gelenkschonend geht er dann auch zu Schrittelementen über. Und auch hier hat er mir mal wieder voll aus der Seele gesprochen. Ich mag zwar das Zackige im Irish Dancing, möchte aber doch noch möglichst lange (und mit funktionierenden Knochen) dabei bleiben. Abgesehen davon sieht das ja manchmal eher aus wie "unter Strom stehend" statt Energie geladen und "sharp", wenn ein Tänzer über das Ziel hinausschießt.
Wer also bei Colin ein Ausdauer-Power-Training (wie z.B. bei einer Anne-Marie Cunningham oder einer Tereza Bernardova) erwartet, ist komplett falsch. Andererseits bringt das ja ohnehin nichts, wenn man das nur ein oder zwei Mal während eines Workshops und zu Hause im Training dann nicht mehr hat. (Nichts gegen die gerade genannten Trainerinnen - ich werde auch deren Workshops immer wieder gerne - wenn auch unter Schmerzen - heimsuchen). Unsere Puste blieb uns also für das Folgende erhalten (und das war auch gut so!)
Was ich allerdings besonders anstrengend fand, waren die langen Standzeiten, in denen man auch viel zu schnell auskühlte und steif wurde. Denn Colin nimmt sich auch bei Klassen von nahezu 30 Leuten für jeden Einzelnen die Zeit, ihn alleine das gerade Geübte vortanzen zu lassen und ihn dann zu korrigieren. Dabei erwartet er selbstverständlich Ruhe und Aufmerksamkeit von den restlichen Kursteilnehmern. Natürlich betreffen die Korrekturen alle, da viele Fehler ja ohnehin von den Kursteilnehmern mehrfach "gebucht" waren. Andererseits hatte man dadurch manchmal etwas zu wenig Zeit, die Schrittfolge tatsächlich als geübt abspeichern und später (in einem meist viel zu schnellen Tempo) wieder automatisiert aufrufen zu können.
Besonders schön und angenehm fand ich, dass während dieser Korrekturphasen tatsächlich ziemliche Ruhe herrschte (ich habe das bei Colin auch bereits anders erlebt) und man sich auch nicht vorgeführt vorkam, da die anderen Kursteilnehmer einem nie das Gefühl gaben, dass man sich gerade lächerlich machte (und auch das habe ich leider bereits anders erlebt).
Auch diesmal kann ich mal wieder nicht genau sagen, was ich tatsächlich alles gelernt habe (OK, in Softshoe jeweils einen Light Reel Step pro Level und in Hardshoe in Level I einen Hornpipe Step bzw. in Level II einen Treble Jig Step - alle jeweils nur auf rechts). Colin erklärt so vieles, das sich ganz heimlich, still und leise ins Hirn schleicht, sich dort in einer dunklen Ecke einnistet und von dort aus den ganzen Tanzapparat unaufhaltsam verseucht, so dass man am Ende gar nicht mehr weiß, was man von ihm gelernt hat … man ist vielmehr der Überzeugung, das sei auf dem eigenen Mist gewachsen. So habe ich bei ihm einiges entdeckt, das ich so (zumindest in Ansätzen) auch mache/unterrichte. Mein erster Gedanke war: "Oh, ich bin ja offensichtlich nicht so falsch mit meinen Ansichten." Der nächste Gedanke war dann "... Oder ist das etwa nicht meine eigene Idee und ich habe das von einem von Colins letzten Workshops mitgebracht?!?" Gehirnwäsche?!?! Na ja, dann ist es jetzt ohnehin zu spät, da ich mich schon längst infiziert habe und der Virus sich bereits zu stark ausgebreitet hat. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass er irgendwann wenigstens auch meine Füße befällt, denn die scheinen dagegen leider recht immun zu sein.
Zurück zum Workshop: Den Rückmeldungen nach sind alle erschöpft, aber mehr als zufrieden nach Hause gefahren. Ich denke, wir werden sicher einige davon nächstes Mal wieder sehen …
Bericht: Nicole
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