IDN Irish Dancing, Feis, Céilí & Show
Willkommen Regeln Veranstaltungen Mitglieder Kontakt Forum
Sprache
English Deutsch По-русский
Veranstaltungen
 
Impressum
2. WIDA European Championships
Die Europameisterschaften 2007 der WIDA in Berlin waren vom Ablauf her ziemlich chaotisch. Der Zeitplan für den Sonnabend war eine Katastrophe. Obwohl er in den Tagen vor der Veranstaltung zweimal geändert worden war, wurde er während der ersten halben Stunde nochmals ohne ersichtlichen Grund geändert. Doch auch die neue Planung wurde nicht eingehalten. Niemand hatte den Einsatz der Wertungsrichter und der Bühnenassistenten geplant, so dass es immer wieder Verzögerungen auf allen 5 Bühnen gab, weil auf einzelnen Bühnen Wertungsrichter oder Assistenten fehlten.
Da meistens Regelwettkämpfe und Premierships hintereinander stattfanden, wurde der Ablauf zusätzlich durch zwei bis drei Schuhwechsel pro Altersklasse und Leistungsstufe aufgehalten. Während einige Wettkämpfe nur sehr wenige Teilnehmer hatten und problemlos hätten kombiniert werden können, standen auf anderen Bühnen über 20 Teilnehmer in der Reihe. Durch die mangelnde Flexibilität bei der Wettbewerbsplanung entstanden weitere Wartezeiten für viele Tänzer, die sowohl schlecht für die Nerven und die Kondition waren, als auch für den Zeitplan. So endete der Sonnabend mit nicht weniger als drei Stunden Verspätung. Die Veranstaltung auf drei Tage auszudehnen, wäre sicher eine kluge Entscheidung gewesen.
Die Siegerehrungen überschnitten sich oft mit den laufenden Wettbewerben der selben Altersklassen, so dass viele Tänzer, besonders bei den Kindern, ihre Medaillen nicht selbst in Empfang nehmen konnten. Im Gegensatz dazu mussten die höheren Leistungsstufen dann stundenlang auf ihre Ergebnisse warten. Die Open-Level-Tänzer der Championships am Sonntag konnten sich darüber freuen, dass sie ihre Medaillen und Pokale in einer Wettkampfpause bekamen.
Die Informationspolitik von WIDA war vor und während der Veranstaltung gewohnt schlecht. Bereits im Vorfeld hatte es WIDA nicht geschafft, auf ihrer eigenen offiziellen Seite aktuelle Informationen zu den Europameisterschaften zu bringen. Aktuelle, wenn auch spärliche Informationen waren nur über zwei private Internetseiten zu erhalten. Wer sich auf der offiziellen WIDA-Seite informieren wollte, fand dort weder den Zeitplan, noch aktuelle Regeln.
Auf der Veranstaltung selbst wurde intensiv für ein "offenes Treffen" für alle Lehrer, Tänzer und Eltern geworben, auf der WIDA über ihre Pläne zur Expansion und Verbesserung reden wollte. Die auf den Werbezetteln versprochenen "weiteren Informationen" gab es jedoch ebenso wenig wie eine offizielle Absage dieses Treffens, das wegen des völlig zusammengebrochenen Zeitplanes nicht stattfand. Wer sich tatsächlich, wie WIDA geschrieben hatte, "herzlich eingeladen" gefühlt und so lange gewartet hatte oder noch einmal gekommen war, wurde nicht nur enttäscht, sondern noch nicht einmal informiert, von einer Entschuldigung gar nicht zu reden.
Die Teilnehmerzahl war wegen der Teminwahl zu Ostern leider sehr begrenzt. Ostern ist in Deutschland ein traditionelles Familienfest. WIDA hat zwar 80% seiner Lehrer und Tänzer in Deutschland, aber man entschloss sich aus Konkurrenzgründen zu den Weltmeisterschaften von CLRG trotzdem für diesen Termin, mit dem Effekt, dass weniger als 100 deutsche Teilnehmer dabei waren - und das bei einem derartigen Großereignis. Da waren es bei den Feiseanna in Düsseldorf und Stuttgart in diesem Jahr mehr. Selbst große deutsche WIDA-Schulen hatten keine oder nur wenige Starter geschickt.
Die Wettbewerbe liefen weitgehend fair ab. Unter den Tänzern herrschte die bei WIDA-Veranstaltungen gewohnte Kollegialität untereinander. Tänzer aus Belarus, Deutschland, England, Finnland, Irland, Jersey, den Niederlanden, Russland und der Ukraine feierten gemeinsam den irischen Tanz.
Die Leistungen in jeder der vier Leistungsstufen waren vollauf angemessen, so dass sich die Qualifikanten in den Regelwettkämpfen vollauf verdient auf den Start in der jeweils nächsthöheren Leistungsstufe freuen konnten.
Das technische Niveau der eigentlichen Meisterschaften war ziemlich hoch. Dabei fiel auch auf, dass neue Trends in den Sprungtechniken auch bei WIDA und CRDM Fuß gefasst haben. Neben den älteren Standards konnten man eine Vielzahl von Bicycles und Clovers in fast jedem Beitrag bewundern. Auch die Kleider im Open Level entsprachen neuesten Trends, was nicht unbedingt positiv zu werten ist. Vieles, was da zu sehen war, war weder vom Schnitt und den Mustern, noch von den Materialien her in irgendweiner Weise traditionell irisch. Neben den neuen 1-Platten-Kleidern und 8-Platten-Kleidern sah man viele Federn im Haar und sogar Pelzärmel und Spitzenröckchen.
Die Zeitplanung sorgte dafür, dass die Teilnehmer faktisch in zwei Gruppen gespalten wurden. Am Sonnabend waren fast ausschließ Deutsche und andere Tänzer der niedrigeren Leistungsstufen anwesend. Am Sonntag waren fast nur die irischen Open-Level-Tänzer da. Ein Austausch zwischen diesen beiden Gruppen unterblieb leider fast völlig. Die Meisterschaftstänzer interessierten sich nicht für die niedrigeren Tänzer. Und diese wiederum waren mehrheitlich nicht an den Meisterschaften interessiert, wo sie Irish Dancing in höchster Perfektion hätten erleben und sich davon motivieren lassen können. Dieses gegenseitige Desinteresse muss man natürlich in erster Linie den Tänzern selbst anlasten. Aber durch eine vernünftigere Zeitplanung hätte der Veranstalter hier auch entsprechend eingreifen können, um den Erfahrungsaustausch und die Kontakte zwischen den Tänzern zu fördern.
Die Wertungsrichter und die beiden Musiker standen nicht zuletzt durch die chaotische Organisation unter einem enormen Stress, leisteten aber großartige Arbeit. Auch das Ergebnisauswertungsteam arbeitete unermüdlich und konnte die Fehlerquote angenehm niedrig halten. Die Saaldurchsagen waren jedoch meist zu leise und oft etwas verwirrt.
Leider gab es in Berlin kein Céilí, obwohl es vorher inoffiziell angekündigt worden war. Für viele Tänzer ist ein Céilí bei einem Tanzwettbewerb mindestens genauso wichtig wie die Wettkämpfe, so dass es deshalb viele enttäuschte Gesichter gab.
Unter dem Strich bleibt ein eher farbloses Ereignis, das vom Umfeld her - kein Céilí, kein Feis-Fotograf, keine Verlosung, keine Verkaufsstände - nicht mehr war, als jedes andere Feis, und noch ein bisschen weniger: ein lieblos abgearbeiteter Sportwettkampf. Werbung in der Stadt war wie üblich nicht zu sehen, so dass Berlin überhaupt nicht registrierte, dass dort gerade eine Europameisterschaft stattfand. Man hätte sie auch mit gleichem Erfolg in einer Garage abhalten können. Eine verschenkte Gelegenheit.
Bericht: Tec Dian
Bilder von den 2. WIDA European Championships können wir leider nicht zeigen, da WIDA dem Betreuer dieser Domain die Nutzung von Fotografien ihrer Veranstaltungen verboten hat.
Mitwirkung
Neue Termine
Wir freuen uns immer darüber, wenn uns neue Veranstaltungen gemeldet werden.
Notebook
Korrektur
Gibt es Korrekturen, Ergänzungen oder Absagen?
Name:
E-Mail:
Möglichst vollständige Daten zur Veranstaltung und Webseite:
XHTML 1.1, optimised for 1024*768. Last update 20 November 2012 - © Art of Thinking 2007-2012.